Das andere Tierchen ist nicht minder im Mittelpunkt des alltäglichen Geschehens. Es ist ein Mädchen. Sagt das alles? Landseer-Hovawart-Mix. Außen Landseer (das sind die besonders großen Schwarz-Weißen), innen Hovawart (das sind die besonders Eigensinnigen). Fazit: eine 55 kg Prinzessin mit punktuell leicht cholerischer Veranlagung. Nicht, dass Sie mich falsch verstehen. Mein Hundemädchen weist gegenüber Mensch und Hund ein bilderbuchhaftes Sozialverhalten auf. Sie umgarnt jeden mit dem sonnigsten Lächeln und spielt, was das Zeug hält. Perfekt.

Leider kommt ihr jegliche Sozialkompetenz abhanden, sobald es nach Wühlmaus riecht. Es tut mir leid, ich kann es nicht anders sagen, sie macht sie einfach platt. Das ist nicht schön, erst recht nicht für Gäste unserer friedlichen Spaziergänge. Auch manch ein Wanderer wunderte sich schon über das Hitlerbärtchen des Hundes. Nein, auch das nicht falsch verstehen, wir tragen keine Gesinnung in die Welt, wir sind ein durch und durch linksliberaler Haushalt. Das Mädchen trägt Maus. Tot, mit den Füßen nach vorn.

Ich kann es ihr nicht abgewöhnen, sie besteht darauf. Und wie sollte ich ihr den Unterschied ihrer Essensorganisation erklären zu den täglichen Fleischtüten unserer BARF-Mahlzeiten? 1kg Fleisch pro Tag und Nase, ohne Frage garantiert aus der Massentierhaltung.

Damit wären wir schon beim nächsten Dilemma. Summa summarum 60 kg Fleisch pro Monat. Hatte ich erwähnt, dass ich jahrelang Vegetarierin war? Zeitweise vegan? Dass ich Vorlesungen in Tierschutzethik besuche und Mitglied bei PETA bin?

Möchtest du Gott zum Lachen bringen, dann mache einen Plan. Was soll man also schon tun, wenn man eine Prinzessin liebt, die -by the way- bevorzugt nach Wildschwein stinkt? Man geht mit der toten Maus nach Hause und taut zwei Kilo Blättermagen auf. So einfach ist das.

Angela Spahi,  16. Juli 2012

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